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Philipp Mayer von Biketrails Ostschweiz im Interview



Am 28. Oktober 2021 ist Biketrails Ostschweiz an die Öffentlichkeit getreten. Biketrails Ostschweiz ist die offizielle Vereinigung für die Interessensvertretung der Mountainbiker und Mountainbikerinnen des Kantons St. Gallen. Gerne stellen wir Philipp Mayer, den Kopf von Biketrails Ostschweiz vor und wollen verstehen, was die Ziele und Absichten sind.


Welche Bedeutung hat Mountainbiken für Dich und was verbindet Dich mit dem Sport? Ich habe mit meinem Vater und seinen Kollegen als junger Teenager in den 1980er Jahren mit Biken begonnen. Seither ist das mein liebster Sport. Es ist allerdings mehr als Sport. Ich schätze die Kombination Ausdauer – Fahrtechnik – Naturerlebnis sehr.


Welche Ziele verfolgt Biketrails Ostschweiz (BTOS)? Wir wollen erreichen, dass die Infrastruktur für Biker und Bikerinnen verbessert und ausgebaut wird. Oft reicht ein rücksichtsvolles Nebeneinander auf Wegen und im Wald. Bestehende Wege sollen grundsätzlich für Biker und Bikerinnen offen sein. Zusätzlich braucht es genügend speziell für Biker und Bikerinnen gebaute Trails . Diese sollen, zumindest zu einem bedeutenden Teil, durch die Allgemeinheit finanziert und unterhalten sein – genauso wie Fussballplätze, Turnhallen oder Leichtathletikanlagen. Schliesslich ist Mountainbiken eine der beliebtesten Sportarten in der Schweiz!


Wie sollen diese Ziele erreicht werden? Durch unser Netzwerk und guten Kontakten zu allen Stakeholdern wollen wir uns für gute Rahmenbedingungen sowie eine attraktive Weginfrastruktur einsetzen. Zusammen mit den lokalen Vereinen und Communities beabsichtigen wir bei konkreten Mountainbike-Projekten mitreden zu können und ernst genommen zu werden. Dafür gilt es unsere Absichten und Forderungen bei den Behörden zu platzieren und wenn notwendig mit Druck dafür zu sorgen, dass wirklich etwas realisiert wird.


Wer steht hinter BTOS? Wir sind ein Team von Bikern, welche sich entweder bereits lokal organisiert haben und für ein Bikeprojekt einsetzen oder seit Jahren in unterschiedlicher Form die Interessen unseres Sports vertreten.


Es gibt bereits die IMBA Schweiz und zahlreiche Organisationen wie #Wägmacher, Wäglibiker, Verein FunPark, FeelFederweg und MTB Rheintal. Wozu braucht es nun BTOS? IMBA Schweiz ist das nationale Dach. Lokale Vereine agieren in ihrer Region und ermöglichen beispielsweise einen gebauten Trail oder engagieren sich lokal für gute Lösungen. BTOS will alle Akteure regional (ganze Ostschweiz, momentan Fokus Kt. SG) vernetzen und kantonale Entwicklungen und Projekte begleiten.


Was kann BTOS zu der Lösung von lokalen Problemen beitragen?

Wir haben bereits ein recht gutes und umfangreiches Netzwerk aufgebaut, auch zu Leuten mit Erfahrung in spezifischen Bereichen. Ein wichtiger Punkt ist, dieses Know-how zu transportieren. So dass lokale Initianten davon profitieren können.


Sollen Private nun bei der IMBA Schweiz, einem lokalen Verein und neu auch noch bei BTOS einen Mitgliederbeitrag zahlen? Am meisten nützt es sicher, wenn man erstmal lokale Clubs und Communities unterstützt. Nicht nur mit Geld, sondern auch mit persönlicher Mitarbeit. Schliesslich arbeiten alle ehrenamtlich und die Freizeit ist begrenzt. Und zwischendurch will man ja auch mal wieder aufs Bike!


Wie sieht die Zukunft von BTOS und dem Mountainbiken im Kanton St. Gallen aus? Die Kantonsregierung hat Anfang 2021 vom Kantons-Parlament den Auftrag erhalten eine Mountainbike-Strategie zu entwerfen. Grundlage dafür war eine Motion einiger engagierter Kantonsräte. In nächster Zeit geht es für uns darum diese Arbeiten zu beobachten und unsere Anliegen zu platzieren. Wir müssen dafür sorgen, dass die Ergebnisse pragmatisch sind und in der Realität, draussen im Wald und auf den Trails, auch etwas verbessern. Für die Mountainbikerinnen und Mountainbiker, als auch für alle anderen Nutzergruppen.



Vielen Dank Philipp für Deine Antworten im Interview. Wir wünschen Dir und der Vereinigung Biketrails Ostschweiz viel Erfolg auch insbesondere bei der Kontaktpflege und Vernetzung in diesem Winter.


 

Keepwild! Bikedays – Mountainbike und Umwelt

Diesen Herbst bin ich, Andres der jüngste im Team der BikerNetzwerk AG, dem Aufruf von Mountain Wilderness gefolgt und habe die Keepwild! Bikedays im Puschlav besucht. Nebst feinem Slow Food, erstklassigen Trails und Guiding konnte ich mich zu Umweltthemen und Mountainbiken ausführlich austauschen. Unter vielen wichtigen Inputs möchte ich folgende zwei Themen nochmals in Erinnerung rufen, welche ich als sehr wichtig erachte.

Wildtierökologie und Besucherlenkung Die Natursportart Mountainbiken hat ein grosses Interesse an der Unversehrtheit der Natur, in der sich der Fahrer oder die Fahrerin bewegt. Jede Begegnung mit Wildtieren ist einzigartig. Eine Reaktion von einem Wildtier ist nicht gleichzusetzen mit einer Störung. In der Praxis wird zwischen Störung und Reaktion oft nicht differenziert. Um die Störung von Wildtieren möglichst gering zu halten, gilt es unter anderem, die räumliche Zerschneidung durch Wege klein zu halten. Der Grundsatz, gute Angebote kanalisieren Nutzergruppen, ist im Umweltschutz ebenfalls essenziell. Durch die Kanalisierung ergeben sich weniger frequentierte, störungsärmere Gebiete. Als Praxistipp für Mountainbiker und Mountainbikerinnen gilt auf Nachtfahrten in wenig frequentierten Gebieten zu verzichten, denn diese sind aus wildtierökologischer Sicht kritisch zu betrachten. Weitere wichtige Grundsätze der Schweizer Umweltschutzorganisationen und -Verbände sind im Positionspapier Natur und Landschaftsschutz enthalten.

Ganzheitliche und nachhaltige Produkte Mountainbike-Pisten und -Routen müssen ganzheitlich geplant werden. Offizielle Infrastruktur muss sinnvoll in ein Gesamtangebot eingebettet sein. Mit der Berücksichtigung der drei Säulen der Nachhaltigkeit, Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft, werden qualitativ hochwertige Produkte erarbeitet. Nachhaltige Wegnetze und Routen erfüllen langfristig die Bedürfnisse möglichst aller Erholungssuchenden. Nebst der Umwelt profitiert somit automatisch auch das Mountainbike. Tut es dies nicht, ist der Profit für die Umwelt ebenfalls eher bescheiden.

Besten Dank an Mountain Wilderness für die Organisation des wichtigen Austauschs. Weitere Informationen und der Bericht zu den keepwild! Bikedays von Tim Marklowski. Muskelkater und Verständnis für nachhaltiges Mountainbiking: Die Resultate der ersten keepwild! bike days


 

Letzter Newsletter in diesem Jahr

Dieses Jahr konnten wir genau 10 Newsletter mit interessanten Neuigkeiten und Informationen verschicken. Knapp 2’500-mal wurden diese angeschaut. Über das rege Interesse von unseren Abontenten und Abonentinnen freuen wir uns sehr. Doch der Newsletter würde wohl nicht geschrieben, wenn Du lieber Abonnent, liebe Abonnentin diese Zeilen nicht lesen würdest. Wir bedanken uns für Deine Aufmerksamkeit und wünschen eine besinnliche Adventszeit und frohe Weihnachten. Wir freuen uns auf nächstes Jahr, wenn wir wieder Interessante Neuigkeiten aus unserer Mountainbike-Welt präsentieren – versprochen!

P.S. Alle Newsletter auch vom Jahr 2020 sind auf unserer Website aufgeschaltet.

Das Team der BikerNetzwerk AG

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