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MTB-Community: Gemeinsam und freiwillig engagiert für eine bessere MTB-Infrastruktur

  • Autorenbild: Monika Heeb
    Monika Heeb
  • 10. Okt.
  • 5 Min. Lesezeit
Gemeinsam und freiwillig im Einsatz für eine starke MTB-Infrastruktur  © Wägmacher Sarganserland
Gemeinsam und freiwillig im Einsatz für eine starke MTB-Infrastruktur © Wägmacher Sarganserland

Ein Mountainbike ist nur so stark wie die Summe seiner Teile: Rahmen, Federgabel, Schaltung, Bremsen - alle Komponenten müssen zusammenarbeiten, damit das Mountainbike sicher, agil und zuverlässig unterwegs ist. Ähnlich verhält es sich mit dem Mountainbiken selbst: Trails, Infrastruktur und eine nachhaltige Entwicklung funktionieren nur, wenn hinter den Kulissen Menschen aktiv sind, die sich engagieren, koordinieren und Verantwortung übernehmen. 


Die MTB-Community ist häufig in Vereinen, Interessengruppen und Initiativen organisiert und bildet damit eine wichtige Komponente des MTB-Sports: Sie halten die Wege instand, vertreten die Interessen der Nutzenden gegenüber Behörden, bringen wertvolle Ideen ein, teilen ihr Wissen und sind gut vernetzt. Immer mit dem Ziel, dass die MTB-Infrastruktur – und damit das Mountainbike-Erlebnis – für alle erhalten bleibt. 


In der Schweiz gibt es auf verschiedenen Ebenen zahlreiche Gruppierungen, die mit ihrem Engagement das Mountainbiken voranbringen und eindrücklich zeigen, wie wertvoll gemeinschaftliches Handeln ist. In diesem Blogbeitrag stellen wir zwei uns nahestehende Vereine vor, die sich lokal und regional engagieren, sowie zwei Organisationen, die auf kantonaler bzw. nationaler Ebene wirken. Wir zeigen, welche Verantwortung sie übernehmen und welchen Beitrag sie leisten, damit wir alle die Trails mit Freude geniessen können. 


Die freiwilligen Helfer von Wägmacher Sarganserland im Einsatz © Wägmacher Sarganserland
Die freiwilligen Helfer von Wägmacher Sarganserland im Einsatz © Wägmacher Sarganserland

Wägmacher Sarganserland – Hand anlegen und mitgestalten 

Die Wägmacher Sarganserland sind eine Initiative, die sich mit Herzblut um den Unterhalt und die Pflege der Mountainbike-Trails von Bad Ragaz bis an den Walensee kümmert. Die Wägmacher Sarganserland sind aus einer Initiative der Bikernetzwerk AG entstanden und heute erfolgreich als Verein organisiert. Finanziert über einen Trailfonds und getragen von zahlreichen Freiwilligen, sorgen sie dafür, dass Mountainbikende sichere und attraktive Wege vorfinden. 


„Wir bieten eine Community im Sarganserland, in der man selbst Hand anlegen kann, um die regionalen Trails mitzugestalten“, erklärt Lukas Kessler, Präsident der Wägmacher Sarganserland. „Der Unterhalt von “bikeorientierten” Wegen steckt in unserer Region noch in den Anfängen, deshalb ist es wichtig, dass wir die Bedürfnisse der Mountainbikenden einbringen.“ 


Die Organisation arbeitet eng mit den Einsatzleitenden zusammen. Sie verfügen über wichtige Kontakte vor Ort, zum Beispiel zu Forstbetrieben, Grundeigentümern und zu den Gemeinden. „Bei den Wegen, die wir bereits pflegen, klappt die Abstimmung gut. Bei neuen Strecken hängt es stark von der Offenheit der Gemeinde ab“, so Lukas. “Manchmal stösst das Engagement auf Widerstände, doch die Hoffnung auf mehr Möglichkeiten wächst, gerade im Zuge aktueller Gesetzesänderungen im Kanton St. Gallen.” 


Freiwillige mobilisiert die Gruppe über eine WhatsApp-Community und persönliche Netzwerke. Erfahrene Einsatzleitende sorgen dafür, dass Qualität und Nachhaltigkeit bei allen Arbeiten gewährleistet sind. Auch finanziell sind sie auf stabilen Füssen: Private und Firmen-Spenden sichern den Betrieb. „Für die laufenden Aktivitäten reicht das aus und wir hoffen, dass wir auch in Zukunft auf unsere Unterstützer zählen können“, sagt Lukas. 


Mit ihrem Engagement zeigen die Wägmacher Sarganserland, wie wichtig lokale Communities für den Mountainbike-Sport und die Infrastruktur sind: Sie schaffen sichere Trails für alle Nutzenden, fördern die Beteiligung von Mountainbikenden und den Austausch zwischen den Gemeinden, Interessengruppen sowie den Grundeigentümern. 



Die Beteiligung von Mountainbikenden fördern © Wägmacher Sarganserland


MTB Rheintal- Brückenbauende für offene Trails 

Der Verein MTB Rheintal vertritt die Interessen von Mountainbikenden im St. Galler Rheintal, im Appenzeller Vorderland und in der Region Buchs Werdenberg. Mit über 400 Mitgliedern setzt er sich aktiv für legale, attraktive und nachhaltige Trails ein, pflegt den Dialog mit Behörden, Grundeigentümern und weiteren Anspruchsgruppen und trägt so dazu bei, dass Mountainbiken in der Region auch langfristig möglich bleibt. 


„Theoretisch können alle von uns auf dem Bike unterwegs sein – aber wie lange noch in dieser fast uneingeschränkten Form?“, fragt sich Alex Gamper, Co-Präsident von MTB Rheintal. „Wir setzen uns dafür ein, Verbote zu verhindern und offene Trails im Sinne des “Shared Trail” - also Trails, die von verschiedenen Nutzenden geteilt werden, zu erhalten. Gleichzeitig beraten wir Gemeinden und Stakeholder, wie gezielte MTB-Infrastrukturen umgesetzt werden können.“ 


Dabei ist der Austausch mit unterschiedlichen Anspruchsgruppen eine zentrale Aufgabe. „Unser Credo lautet: Miteinander statt übereinander sprechen“, so Alex. „Manchmal braucht es zwei, drei Anläufe, bis die Gegenpartei bereit ist zu reden. Viele machen den Fehler, zu schnelle Lösungen finden zu wollen oder nicht richtig zuzuhören.“ Die Herausforderungen für den Verein sind vielfältig: Wege erodieren, Anpassungen an der Wegführung sind gesetzlich aufwendig und finanzielle Mittel für Lenkungsmassnahmen werden nicht bei allen Gemeinden als gleichermassen wichtig anerkannt. „Viele warten auf kantonale Entscheidungen, während die Kommunikation innerhalb der Behörden oft unklar bleibt“, erläutert Alex.  


Der Austausch mit anderen Gruppierungen wird zwar als wichtig erachtet, allerdings ist die Ausgangslage innerhalb des Kantons sehr unterschiedlich. Ausserkantonal kann kaum aus einer Toolbox gearbeitet werden, die den Erfolg der lokalen Interessensgemeinschaften sicherstellen würde. Zu gross sind die Unterschiede in der föderalen Gesetzgebung. „Wir hätten uns mehr nationale und kantonale Vernetzung über Organisationen wie IMBA oder Swiss Cycling gewünscht, um gezielter für die MTB-Community lobbyieren zu können“, so die Einschätzung von Alex. 


Mit ihrem Engagement sorgt MTB Rheintal dafür, dass Trails nicht nur gebaut, sondern auch langfristig nutzbar und akzeptiert bleiben. Sie zeigen, dass Mountainbiken weit über sportliche Leistung hinausgeht: Es braucht Dialog, Strategie und gemeinschaftliches Handeln, um den Sport nachhaltig zu entwickeln. 



Trails langfristig nutzbar machen © MTB Rheintal


BikeTrails Ostschweiz - Eine starke Stimme für die MTB-Community 

Biketrails Ostschweiz (BTOS) ist eine übergeordnete, überkantonale Organisation, die als Bindeglied zwischen lokalen und regionalen MTB-Communities – wie etwa den Wägmachern Sarganserland oder MTB Rheintal – fungiert. Der Verein bündelt deren Interessen, koordiniert Anliegen auf kantonaler Ebene und vertritt sie gegenüber nationalen Partnern sowie gegenüber Politik, Verwaltung und weiteren Anspruchsgruppen. Durch diese koordinierende Rolle stärkt BTOS die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Initiativen, fördert den Wissenstransfer und sorgt dafür, dass die Bedürfnisse der Mountainbikenden in der Ostschweiz auf allen Ebenen Gehör finden. Gleichzeitig setzt sich der Verein für die Weiterentwicklung einer nachhaltigen und attraktiven MTB-Infrastruktur ein – im Sinne einer gemeinsamen, abgestimmten Entwicklung des Sports über Kantonsgrenzen hinweg. 


IMBA Schweiz – Interessenvertretung auf nationaler Ebene  

IMBA Schweiz ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für die nachhaltige Förderung des Mountainbike-Breitensports in der Schweiz einsetzt. Gegründet 2019, schafft sie eine spezifische Interessenvertretung auf nationaler Ebene und ist strategisch der IMBA Europe angegliedert. Analog zu BTOS koordiniert und vertritt IMBA Schweiz die Interessen kantonaler und regionaler Vereinigungen, wie etwa BTOS, gegenüber nationalen Institutionen. So sorgt sie dafür, dass die Anliegen der Mountainbike-Community Gehör finden und die Entwicklung einer nachhaltigen MTB-Infrastruktur auf allen Ebenen unterstützt wird. IMBA Schweiz setzt sich für den legalen und nachhaltigen Zugang zu bedürfnisgerechter MTB-Infrastruktur ein, fördert deren Entwicklung unter maximaler Schonung von Natur und Landschaft und unterstützt die verantwortungsvolle Nutzung der Wege. Der Verein versteht sich als zentrale Anlaufstelle für Politik, Behörden, Tourismus, Ehrenamt und Industrie, um bedürfnisgerechte Mountainbike-Angebote zu gestalten. 


Individuelles Engagement und gemeinsames Teamwork 

Die vorgestellten Initiativen und Organisationen zeigen eindrücklich, wie die MTB-Infrastruktur und dadurch das Mountainbike-Erlebnis erst durch das Zusammenspiel vieler engagierter Menschen funktioniert. Die Wägmacher Sarganserland kümmern sich vor Ort um den Trail-Unterhalt, MTB Rheintal bringt Stakeholder ins Gespräch, Biketrails Ostschweiz bündelt regionale Interessen und IMBA Schweiz sorgt für die nationale Vernetzung. Das Engagement jeder einzelnen Gruppierung trägt dazu bei, dass das System im Teamwork zuverlässig und wirkungsvoll weiterentwickelt wird. 


Der MTB-Sport lebt nicht nur auf dem Trail, sondern auch durch die Menschen, die im Ehrenamt ihr Wissen weitergeben und Verantwortung übernehmen. Das Miteinander aller Beteiligten hält die MTB-Infrastruktur intakt und macht jede Trail-Fahrt unvergesslich. 

 


Das Miteinander aller macht jede Trail-Fahrt unvergesslich © MTB Rheintal
Das Miteinander aller macht jede Trail-Fahrt unvergesslich © MTB Rheintal

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